
Kontinuität und Wandel: Der scheidende Geschäftsführer des WV Nord Ernst Kern (r.) mit seinem Nachfolger Michael Eickmann (l.) und dem ehrenamtlichen Verbandsvorsteher Martin Ellermann.
Foto: SPREE-PR/Galda
Schleswig-Holstein
Ich sag beim Abschied leise servus
KOWA SH. Das steht für Kooperation kommunaler Wasser- und Abwasserverbände Schleswig-Holsteins. Hier wird sich ausgetauscht über Fachthemen in den kommunalen Unternehmen. Gemeinsam will man noch stärker werden – für die Kundinnen und Kunden in der Region. Ende Februar verabschiedeten die Mitglieder einen von ihnen in den Ruhestand. Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord in Oeversee und Gründungsmitglied, sagte servus.
Servus, weil der langjährige Geschäftsführer des großen Nord-Verbandes in den 1980er-Jahren ursprünglich mal aus Bayern in den Norden gekommen war, bevor er 1994 seinen Posten in Oeversee antrat. Hier erlebten ihn Mitarbeiter, Kollegen und Partner mehr als 30 Jahre mit einem freundlichen „moin“ auf den Lippen. Ernst Kern war angekommen, in einer Region, in seiner Berufung. In der Branche ist der WV Nord ein angesehener Verband, der die Aufgaben der Trinkwasserversorgung – und nach großem Engagement des Geschäftsführers und seiner Gremien – seit 2001 auch die der Abwasserreinigung erstklassig erfüllt.
Ernst Kern zeigte sich überzeugt von der Kraft der Verbände. „Wenn es sie nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden“, sagte er nur halb im Scherz. Gebündeltes Know-how mit ausgebildeten Fachleiten und Spezialisten, weg vom Kirchturmdenken hin zu gemeinsamen Lösungen, kurze Entscheidungswege, günstigere Kostenstrukturen – und der Clou: alles in kommunaler Hand. Hier geht es nicht um kurzfristige hohe Rendite, sondern wird mittel- und langfristig gedacht und kostendeckend gearbeitet.
2011 schlossen sich zehn Verbände an der Westküste, von der dänischen Grenze an bis vor die Tore Hamburgs zusammen zur Interessengemeinschaft KOWA SH. Gemeinsam wollen die heute zwölf Mitglieder der kommunalen Wasserwirtschaft eine starke Stimme geben, sich austauschen, fortbilden und vergleichen – alles mit dem Ziel, noch besser zu werden.
Der aktuelle Vorsitzende Michael Schoop ist von Anfang an dabei und sagt über Ernst Kern: „Er ist ein Schwergewicht der deutschen Wasserversorgung, bekannt über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Er hat die KOWA mit seinen Erfahrungen, Ideen und Ratschlägen immer bereichert und war ein vertrauensvoller Ratgeber.“ Etwas Wehmut schwang daher bei der Verabschiedung mit: „Wir werden Ernst Kern als Menschen und Leitfigur in der KOWA vermissen, gönnen ihm aber von Herzen seinen Ruhestand!“