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Die mit Verkalitsteinen verstärkte Böschung an der Alten Elbe in Mühlberg/Elbe.

Brandenburg

Was die Flussgemeinschaft Elbe in Brandenburg leistet

Das deutsche Wort „Gemeinschaft“ hat einen wunderbaren Klang. Da schwingt ein kraftvolles „Einer für alle, alle für einen“ mit. Wenn sich mehrere zusammentun, dann sind sie eben stärker als eine/r allein! Von einer solchen Gemeinschaft profitiert auch Deutschlands zweitlängster Fluss – die Elbe. Und Städte wie Mühlberg im Süden Brandenburgs.

Im Landkreis Elbe-Elster erstreckt sich die Elbe von Fichtenberg im Süden bis nach Martinskirchen im Norden und passiert Mühlberg/Elbe. Die Bürger der Stadt wussten nach den Hochwassern 2002 und 2013, dass ihre Schutzanlagen am Fluss bei extremen Pegeln nicht ausreichen. Es musste etwas passieren, um eine der letzten verbliebenen Schwachstellen an der Elbe zu beheben. Genau das erfolgt 2024 an gleich zwei Deichabschnitten. Deren Kronen wurden an den Bemessungswasserstand 10,11 Meter angepasst, was dem Scheitel vom August 2002 entspricht und damit einem statistisch seltener als einmal in 100 Jahren vorkommenden Hochwasser.

Risiken erkennen und beseitigen

Seit 1997 wurden von den fast 900 Millonen Euro für den Hochwasserschutz in Brandenburg rund 200 Millionen Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert. Im Raum Mühlberg sind bislang über 13 Kilometer des Elbehauptdeichs erneuert – weitere Abschnitte werden folgen. Wie notwendig das ist, haben die Hochwasser im Herbst 2024 eindringlich vor Agen geführt. Die verstärkten Deichabschnitte in Mühlberg haben ihre Bewährungsprobe jedenfalls bestanden!

Das Management von Hochwasserrisiken steht auch bei der „Flussgemeinschaft Elbe“ ganz oben auf der Agenda. Gleich zehn Bundesländer haben sich 2004 für die „FGG-Elbe“ zusammengetan, obwohl nur sieben von ihnen Anlieger sind. Das liegt schlicht daran, dass die FGG Elbe – so die Kurzform des Namens – ihren Schützling als Gesamtgewässer begreift, einschließlich seiner Zuflüsse. Und so fanden auch Bayern (Quelle der Saale), Berlin (Havel) und Thüringen (Unstrut, Ilm) in die Gemeinschaft.

Gemeinsame Lösungen für alle

Das Land Brandenburg hatte den Vorsitz der Elbministerkonferenz – oberstes Entscheidungsgremium der FGG Elbe – bisher einmal inne: von 2016 bis 2018. Zu Jahresbeginn hat Niedersachsen den Staffelstab von Mecklenburg-Vorpommern übernommen. „Brandenburg misst seiner Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern eine große Bedeutung zu“, schreibt Dipl. Biol. Jean Henker, Referatsleiter Oberflächenwasserschutz/Siedlungswasserwirtschaft im Potsdamer Umweltministerium (MLUK) und Vertreter des Landes Brandenburg im FGG-Elbe-Koordinierungsrat, für einen exklusiven Beitrag in unserem „WASSER blog“.
„Es werden gemeinsam Maßnahmen zur Bewirtschaftung der Gewässer sowie für das Management von Hochwasserrisiken abgestimmt, die sowohl unterliegende Anrainerländer als auch den Oberliegern helfen und nützen.“ So müsse Brandenburg nicht selbst nach Antworten suchen, wenn länderübergreifend einheitlich Lösungen angeboten werden.

Elbe-Informationen

■   Länge: 1.094 km   
■   davon in D: 727 km   
■   in Brandenburg: 84 km
■   Einzugsgebiet: 148.268 km² Fläche
■   Quelle: Riesengebirge (CZ) als Labe
■   Mündung: Nordsee bei Cuxhaven
■   Breite: 10 bis 150 m (Unterlauf)    
■   Tiefe: 0,5 bis 5 m (Unterlauf)
■   Staustufen: 1, bei Geesthacht/Schleswig-Holstein
■   Bekannteste Elbbrücke: Blaues Wunder/Dresden