Grafik: SPREE-PR
Eigentümer müssen an Rückstausicherung denken
Nach einem heftigen Regenschauer reibt sich mancher entsetzt die Augen: Der Keller ist überflutet. Nicht vom Regen, sondern vom Schmutzwasser, das aus der Toilette oder dem Waschbecken drückt. Leider geschieht das in unschöner Regelmäßigkeit. Das Bereitschaftstelefon der OWA steht dann nicht mehr still.
Wer einmal machtlos zuschauen musste, wie das Wasser aus der Toilette im Keller ungehindert in den Raum sprudelt, der weiß, wie wichtig eine Rückstausicherung ist. Eine kleine, wichtige Sicherung, die Wasserschäden, verursacht durch einen Rückstau im Kanalnetz, verhindern kann.
Wie konnte das passieren, fragen entsetzte Hauseigentümer?
Obacht bei Abwasser im Keller
Läuft der öffentliche Kanal zum Abtransport von Schmutzwasser schlagartig voll, staut sich das Schmutzwasser in den Kanälen und wird in die Häuser zurückgedrückt. Aus Abwasserabläufen, die sich unterhalb der sogenannten Rückstauebene befinden, kann dann Schmutzwasser austreten. Die Folge: Der Keller steht unter Wasser. „Eine Gefahr besteht für alle Abläufe unterhalb der öffentlichen Rückstauebene. Das sind vor allem Toiletten, Waschmaschinen, Waschbecken oder Duschen im Keller“, erklärt Christian Zudock, Bereichsleiter Abwasser und Prokurist der OWA. Im Normalfall liegt die Rückstauebene 10 cm über der endgültigen Straßenoberkante, bezogen auf den Anschlusspunkt an den öffentlichen Kanal.
Unnötige Schäden
Jeder Hauseigentümer ist verpflichtet, seine Grundstücksentwässerungsanlagen gegen Rückstau aus der öffentlichen Kanalisation selbst zu sichern. Hierzu gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Die empfehlenswerte, da störungsärmere Lösung ist eine automatische Abwasserhebeanlage. Hierbei fließt das Wasser zunächst in die Hebeanlage und wird von dort durch eine Pumpe über das Niveau der Rückstauebene in das Kanalnetz gehoben. Eine weitere Möglichkeit der Rückstausicherung sind sogenannte Rückstauverschlüsse. Diese Einrichtungen werden direkt in Rohrleitungen eingebaut und verhindern durch Schließen das Eindringen von aus dem Kanal drückendem Schmutzwasser. Jedoch kann für die Zeit des Rückstaus auch kein Schmutzwasser vom Gebäude in den öffentlichen Kanal abfließen. Solche Verschlüsse sollten nur bei Räumen von untergeordneter Bedeutung zum Einsatz kommen. Generell ist auf eine regelmäßige Wartung der Sicherungen sowie auf die grundsätzliche Eignung für Schmutzwasser zu achten, um die Funktionstüchtigkeit der Anlagen zu erhalten. Für die Installation, Wartung und den Betrieb ist der Eigentümer zuständig, nicht die OWA.
Fehlt eine Rückstausicherung, kann im Keller bei starkem Regen eine Überschwemmung drohen.