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Im Wandel der Zeit: von analog zu digital

Arbeiten beim TV Verden früher und heute

Trinkwasser ist unser kostbarstes Gut. Mehr als 50 Mitarbeiter sorgen daher beim Trinkwasserverband (TV) Verden dafür, dass dieses rund um die Uhr im Verbandsgebiet verfügbar ist. Doch wie hat sich der Arbeitsalltag bei Ihrem regionalen Wasserversorger in den vergangenen vier Jahrzehnten verändert? Zwei langjährige Mitarbeiter berichten von ihren Erfahrungen.

Als sie beim TV Verden ihre Ausbildung zur Bürokauffrau startete, gab es weder Computer noch Online-Banking. „Wir haben noch alles auf der Schreibmaschine getippt. Wer zu viele Rechtschreib- oder inhaltliche Fehler gemacht hat, musste mit dem Dokument noch einmal von vorne anfangen. Das vermisse ich nicht“, erzählt Gitta Meyer, die vor einigen Wochen ihr 40. Arbeitsjubiläum feierte. Die Hülsenerin war die erste, die beim TV Verden eine Ausbildung absolvierte. Ihr folgten zahlreiche weitere junge Menschen. Derzeit bildet der Verband drei Rohrleitungsbauer, eine Umwelttechnologin für Wasserversorgung und einen Dualen Studenten Siedlungswasserwirtschaft aus.

Gitta Meyer arbeitet seit 40 Jahren für den Trinkwasserverband Verden. TV-Geschäftsführer Stefan Hamann (re.), und Gerd Lohmann, Leiter Finanzen, danken ihr für ihren Einsatz, ihr Engagement sowie ihre Zuverlässigkeit und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit.
Fotos  (4): TV

In der Anfangszeit von Gitta Meyer beim Trinkwasserverband war die Geschäftsstelle noch im Kreishaus VI untergebracht, also in dem roten Backsteingebäude an der Bremer Straße hinter dem heutigen Finanzamt. Jeden Tag stand ein Gang zur Post und zur Bank an, um Briefe und Kontoauszüge abzuholen. „Heute kaum vorstellbar. Genauso unvorstellbar ist, dass die Gehaltsstreifen damals noch händisch ausgefüllt wurden“, erinnert sich die Hülsenerin schmunzelnd. Sie ergänzt: „Damals konnten wir uns partout nicht vorstellen, dass die Papierakte irgendwann ausgedient hat.“

Mehrmals täglich sei sie in den Keller gegangen, um Akten heraufzuholen, damit in diesen Änderungsvorgänge bearbeitet werden konnten. „Das war eine Lauferei und Schlepperei“, sagt Gitta Meyer lächelnd, die nach ihrer Ausbildung ab dem 9. Juli 1985 erst in der Verbrauchsabrechnung und später in der Buchhaltung – wo sie bis heute beschäftigt ist – eingesetzt war.

Ein Umzug

Anfang Dezember 1987 erhielt der Trinkwasserverband vom Landkreis Verden als Vermieterin des Kreishauses VI aufgrund der Anmeldung von Eigenbedarf die Kündigung des Mietvertrages. Daraufhin fiel die Entscheidung, eine neue Geschäfts- und zentralisierte Betriebsstelle auf einem dem TV gehörenden Grundstück an der Weserstraße zu bauen. Rund anderthalb Jahre später konnte der Neubau bezogen werden, die bisherigen Betriebsstellen am Wasserwerk Wittkoppenberg und am Bahnhof in Kirchlinteln wurden aufgelöst. „Das waren aufregende Tage“, erinnert sich Gitta Meyer an den Umzug. Zusammen mit einigen Kollegen hätte sie die Papierakten zwar noch in den neuen Keller sortiert, sie anschließend aber immer weniger genutzt, da die Digitalisierung schnell voranschritt.

Das war nicht nur in der Geschäftsstelle, sondern auch in den Wasserwerken der Fall. „Als ich 1985 beim TV anfing, wohnten wir Wasserwerker mit unseren Familien noch in den Werkswohnungen neben den Wasserwerken. So konnten wir im Bereitschaftsdienst bei einer Störung – ein Glockenschrillen in der Wohnung zeigte das an – sofort reagieren“, erinnert sich Friedrich Ehlers, der am 1. Oktober 2025 in die wohlverdiente Rente ging.

Automatische Messungen

Mit zunehmendem technischen Fortschritt konnten viele Arbeitsabläufe zentral gesteuert und überwacht werden. Das sorgte bei den Wasserwerkern für mehr Flexibilität, da verschiedenste Kommunikationsmittel sie über Störungen informieren und sie somit in der Wohnortwahl frei und auch während der Rufbereitschaft nicht an zu Hause gebunden waren. „Das war für uns ein riesiger Fortschritt“, sagt Friedrich Ehlers.

In seinen Anfangsjahren beim TV zählten die tägliche Kontrolle der Eisen- und Manganwerte, des pH-Werts und die Klarheit des Wassers mit zu seinen Aufgaben. Heute laufen rund um die Uhr automatische Messungen. Dennoch prüfen die Wasserwerker die Werte weiter selbst regelmäßig. „Früher haben wir die Analysen mit Schnelltests per Hand gemacht. Heute liefert ein Fotometer deutlich schneller Ergebnisse, ist genauer und einfacher zu bedienen. Die gute Qualität unseres Trinkwassers wird zudem durch die Prüfung von externen, unabhängigen Laboren gesichert.“

Bei den anfallenden Wartungsarbeiten in den Wasserwerken sei der Unterschied zu damals marginal. „Ein Pumpenwechsel war vor 30 Jahren schon genauso wie heute“, berichtet Friedrich Ehlers, der genau wie Gitta Meyer in den vergangenen Jahrzehnten einiges beim TV Verden erlebt hat.

„Es hat sich viel getan und ich frage mich oft, wo eigentlich die Zeit geblieben ist“, sagt Gitta Meyer, die sich auf weitere Jahre beim Trinkwasserverband Verden freut.

Verwaltungssitz und Betriebsstätte – seit 1989 an der Verdener Weserstraße.

Mit einem Fotometer werden die Eisen- und Manganwerte überprüft.