Wie hier in Schildfeld bieten die Forstämter in MV im Advent natürliche Bäume aus heimischen Wäldern an.
Foto: Forstamt Schildfeld
Jörg Stübe, Leiter des Forstamtes Schildfeld
Foto: N. Lüpken
Noch vor 100 Jahren stand ein Weihnachtsbaum höchstens in reichen Haushalten oder Kirchen. In den vergangenen Jahrzehnten ist er bezahlbarer Luxus geworden. Zu den Familienfesten trifft und beschenkt man sich, schmückt die Räume festlich. Und hier kommt dem Baum eine zentrale Rolle zu.
Ja. Früher waren Fichte oder auch mal Douglasie und in Süddeutschland die Weißtanne Hauptakteure. Heute ist der Baum Nummer 1 die Nordmanntanne. Sie besticht mit weichen Nadeln, guter Haltbarkeit und Zweigabstand, zudem riecht sie, aber nicht zu doll. Für uns Forstleute ist sie gut zu bearbeiten.
Die Menge, die heute benötigt wird, kann man nicht einfach aus Wäldern holen. Wir Forstämter legen darum kleinere Flächen an. Manchmal auch unter Stromtrassen, das ist gut genutzter Raum. Wir wollen den Bedarf bedienen und freuen uns, dass der Weihnachtsbaum vielfach mit dem Förster assoziiert wird. Wir sehen das also als einen Teil unserer Arbeit.
Wir Förster pflanzen 15 bis 20 Zentimeter große Setzlinge aus Baumschulen. Sie sind schon drei bis vier Jahre alt. Bis zum Verkauf vergehen noch mal sechs bis acht Jahre. Wir bewirtschaften unsere Plantagen so natürlich wie möglich, auch um das Grundwasser nicht zu belasten. Wir mähen das Gras, grubbern auch mal und nehmen mit fachmännischem Beschneiden Wuchskorrekturen vor.
Jein. Wir wollen schöne Bäume, aber von unseren ist keiner wie der andere. Es bleibt Natur. Das wissen unsere Kundinnen und Kunden auch zu schätzen. Wir bieten sie eben nicht von der Stange, sondern können viele Geschmäcker bedienen.
Ziemlich sicher bei einem Forstamt in Ihrer Region, das Sie online unter www.wald-mv.de finden. Aber andere Plantagen und Märkte bieten auch welche an. Die Faustregel für den Umweltschutz lautet: je kürzer der Transportweg, desto ökologischer. Unser Weihnachtsmarkt, zu dem immer mehr als 3.000 Gäste kommen, ist zum Beispiel am 16. Dezember. Viele Kolleginnen und Kollegen flankieren ihren Verkauf ebenfalls mit Musik und lokalen Partnern. Häufig ist schon der Kauf ein kleines Familienereignis, zu dem wir das Umfeld gern gestalten.